Stärkefaktor der Chemie ist das nachhaltige Wachstum
Der weltweite Absatz von Chemikalien hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt, was vor allem auf Schwellenländer zurückzuführen ist, die rund 80 Prozent der neuen chemischen Produktionskapazitäten ausmachten.
Auch in der Türkei folgte der Chemikalienabsatz diesem globalen Trend in den letzten zehn Jahren eng. Die Türkei ist mit ihrem robusten Marktwachstum, angetrieben durch Endkundenmärkte und wettbewerbsfähige Produktionskosten, ein attraktiver Investitionsstandort für Chemieunternehmen. Zudem ist die Türkei ein regionales Produktions-, Verwaltungs- und Exportdrehkreuz für führende Marken in der Chemieindustrie. Chemieriesen wie BASF, Henkel, Bayer, Evonik, Linde, P&G, PPG und Dow produzieren schon seit Jahrzehnten in der Türkei und im Laufe der Jahre immer weiter gewachsen.
Ein weiterer Stärkefaktor ist das nachhaltige Wachstum des Kundensegments in der Türkei. Die Türkei ist der größte Nutzfahrzeughersteller in Europa, der 17. größte Automobilhersteller der Welt, der siebtgrößte landwirtschaftliche Produzent der Welt und der größte Textilproduzent in Europa, der 3 Prozent der weltweiten Exporte ausmacht.
Im Rahmen des urbanen Transformationsprojekts in der Türkei wird geschätzt, dass rund 6,5 Millionen Wohneinheiten landesweit in den nächsten 20 Jahren abgerissen und neu aufgebaut werden. Damit ist die türkische Bauindustrie, die auf einen Wert von 60 Mrd. USD geschätzt wird, einer der am schnellsten wachsenden Endkundenmärkte für die Chemieindustrie des Landes.
Ein weiterer vielversprechender Bereich in der türkischen Chemieindustrie ist die Kunststoffbranche, die fast 3 Prozent der weltweiten Kunststoffproduktion ausmacht. Damit ist die Türkei der zweitgrößte Hersteller von Kunststoffen in Europa und der siebtgrößte Produzent weltweit. Auch die Farbenindustrie bietet Chancen für Investoren. Hier liegt die Türkei auf Rang fünf in Europa.
Die Türkei ist nach China der zweitgrößte Nettoimporteur von Petrochemikalien der Welt. Die signifikante Kluft zwischen der Kapazität und dem Verbrauch von petrochemischen Produkten bietet lokalen und ausländischen Investoren reichlich Möglichkeiten. Auch in den umliegenden Ländern bieten sich lukrative Chancen für Investoren, bei deren Nutzung sie sich die strategische Lage und hervorragende Infrastruktur der Türkei zunutze machen können. Der Verbrauch an Petrochemieprodukten in umliegenden Märkten wie Europa und MENA macht ein Viertel des Gesamtverbrauchs weltweit aus.
Die Kombination aus wachsender Wirtschaft, großem Binnenmarkt, fortschrittlicher Infrastruktur, qualifizierter und wettbewerbsfähiger Arbeitskräfte und investorenfreundlicher Gesetzgebung sorgen dafür, dass Investoren im türkischen Chemiesektor langfristige Erträge aus ihrer Investition in einem der vielversprechendsten Schwellenländer der Welt erzielen können.
2022 Türkische Chemie-produktion zieht an
Die chemische Industrie steht mit ihren Vorleistungsgütern am Anfang der industriellen Wertschöpfungskette. Sie zählt als Schlüsselindustrie für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung. Als einer der Industriezweige in der Türkei hat die Chemieindustrie eine besondere Bedeutung. Die Fertigung legt exportgetrieben zu.
Viele führende Internationale Marken
Viele führende Marken wie zum Beispiel BASF, Bayer, Dow, Evonik, Henkel, Linde, P&G und PPG fertigen bereits seit Jahrzehnten in der Türkei. Das Land ist jedoch mit ihrem kräftigen Marktwachstum, angestoßen durch wachsende Verbrauchermärkte und wettbewerbsfähige Produktionskosten, nicht nur ein lohnender Investitionsstandort für Chemieunternehmen, sondern auch ein bedeutender Exportdrehkreuz.
Die starke Dynamik der Chemieindustrie in der Türkei
Eine starke Dynamik besitzt insbesondere die Herstellung von Kunststoffen sowie von Farben und Lacken. Die enorm wachsende Wirtschaft sorgt für eine steigende Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen aller Art.
Die Chemieindustrie in der Türkei ist zwar stark diversifiziert, jedoch massiv auf importierte Rohstoffe und Vorprodukte angewiesen. Ohne Pharmaprodukte setzt die Branche momentan etwa 18 Mrd. EUR um. 30 bis 35% des Gesamtumsatzes wird mit Chemischen Grundstoffen wie Polymeren, Petro-Chemikalien und anorganischen Chemikalien erzielt. Der Anteil der Pharmabranche ergibt etwa 25%. Der Anteil der Konsumchemikalien sowie Fein- und Spezialchemikalien beträgt jeweils etwa 20%.
Landeseigene Wettbewerbsvorteile bieten die regionalen Rohstoffvorkommen. Die Türkei gehört zum Beispiel zu den führenden Herstellern von Natriumcarbonat und Chrom- / Borverbindungen. Darüber hinaus gehört das Land zu den weltweit fünf führenden Chromerz fördernden Ländern. Es exportiert einige der wichtigsten Chromverbindungen und –derivate wie zum Beispiel Natriumdichromat, Chromsulfat, Chromsäure und Chromoxid.
So sind in viele Teilbereichen sehr unterschiedliche Aktivitäten ausländischer Unternehmen zu beobachten. Die türkische Tochtergesellschaft der Cargill plant zum Beispiel eine umfangreiche Investition in einen dritten Fertigungsstandort in der Türkei. Der neue Standort soll hauptsächlich zur Kapazitätsausweitung im Bereich der pflanzlich hergestellten Trafoöle beitragen.
Im Frühjahr 2018 hat beisielsweise die Coventya (Private-Equity-Haus Silverfleet Capital) erwirbt zwei türkische Chemieunternehmen erworben. Coventya führt eine Beteiligung zu 80,6% bei der an der Börse Istanbul notierten Politeknik Metal durch. Das Unternehmen gehört zu den führenden Herstellern von Spezialchemikalien für die Veredelung von Aluminium-Oberflächen (AST – Aluminium Surface Treatment) in der Türkei. Politeknik besitzt neben der Fertigung in Tuzla auch eine Tochtergesellschaft in Atlanta / USA.
Coventya möchte das eigene Vertriebsnetz zum Ausbau des AST-Marktanteils in den USA und Europa stärker nutzen und an der steigenden Nachfrage nach leichten Materialien in Bereichen wie Automotive und Bauwirtschaft teilhaben. Darüber hinaus übernimmt Coventya die türkische Telbis, Vertriebshändler von GMF-Chemikalien.